Sonntag, 14. Februar 2016

Bücherflohmarkt von Amnesty

Heute Morgen beim Brunch, mit Radio und Zeitung, wird im Radio einmal mehr der exzessive Handykonsum thematisiert und wie die Leute im Zug Privatestes preisgeben, Geschäftsdeals verhandelt, fehlt bloss noch, dass sie einen Sex-Chat abhalten vor aller Leute Ohren....Dazu kam mir folgende Episode in den Sinn: Auf der 
Rückfahrt von Scuol-Tarasp vor ein paar Jahren sitzt ein Deutsches (Ehe-)? Paar zwei Reihen vor mir und er redet ungeniert von einem öffentlichen Auftrag, den er ergattern möchte, es handelt sich um eine grosse Sache, wo viel Geld drin liegt. Und das geht so:
Der Angerufene soll eine Offerte erstellen, die soundso hoch ist, er, der Anrufer würde dann billiger offerieren, und den Profit mit ihm teilen, wenn er den Auftrag erhält. Ich war damals konsterniert, dass so unverfroren über lusche Deals in der Öffentlichkeit verhandelt wurde. Ich war aber die einzige Mitreisende, so dass die sich dachten, die alte Schachtel versteht eh nicht, um was es geht.

Nun möchte ich aber von unserem Ausflug an den Amnesty-Bücherflohmarkt in Friedrichshafen berichten. Ghanescha aka Renate W. schickte via fb die Erinnerung, und wir verabredeten uns auf dem Parkplatz hinter der Fähre in Friedrichshafen. Da ich ihr viele Englische Bücher versprochen hatte, wurde das praktische Rollköfferchen von der Hol & Bring Bücherei von Oberhausen bei Gross-Enzersdorf  in Gebrauch genommen und noch rasch einen Regenschutz aus einem Plastiksack gemacht, denn der Wetterbericht hatte zeitweilig Regen angesagt. 
Mit Bus, Zug, und Fähre und einem zusätzlichen Rucksack (nicht alle Bücher hatten im 
Rollköfferchen platz), dem Regenschirm, ein paar gefüllter Datteln und zwei Äpfeln als Proviant machte ich mich auf den Weg. Im Zug nach St. Gallen war alles voll mit SchülerInnen, das muss was los gewesen sein für sie. Dann in der Fähre noch eine Überraschung: Nur mit Not fand ich einen Sitzplatz im Restaurant, die Leute fuhren einkaufen und an eine Messe. Das Wetter immer noch freundlich.
Das süsse Hundchen auf der Fähre

dito

Dann holte mich Ghanescha ab mit ihrem nagelneuen Renault, und wir luden die Bücher um, bevor es zum Flohmarkt ging. Das Navi lotste uns sicher dorthin zurück, denn sie war schon früh da, um nach Büchern zu stöbern, und die Halle ist riesig. Es seien am Morgen v.a. Buchantiquariate da, die sich eindecken, und als Händler muss man immer früh sein.

Wir setzten uns erst gemütlich hin für einen Kaffee an dem im Geviert aufgestellten Tischen, wo es auch Kuchen und Brezen gab und die Unterschriftenlisten ausgelegt sind.

Ghanescha war wie immer im Schuss, musste wieder heim, nicht ohne nochmals rasch auf die Jagd nach ein paar Minibüchlein zu gehen. Auf mein Klagen, dass ich mich von vielen Büchern trennen müsste wegen Platzmangel, empfahl sie mir, doch einfach kleine Büchlein zu sammeln, was ich von jetzt ab zu befolgen hoffe. Als ich dann aber, nachdem sie sich verabschiedet hatte, auf die Suche machte, waren die guten Vorsätze wieder vergessen. 

Es gab, wie vermutet, viele interessante Bücher, die nicht ganz dem gängigen Geschmack entsprechen, die mir aber sehr gefallen, und die ich einfach einpacken musste. Als sich mein Rollköfferchen gefüllt hatte, musste ich schlicht kapitulieren und Schluss machen. Die Bücher werden nach Gewicht verkauft,  kurzerhand packte ich sie in eine Kartonschachtel, die man so auf die Waage stellen konnte. Dummerweise dachte ich, dass sie das Gewicht aufschreiben, was leider nicht der Fall war, sodass ich jetzt nicht weiss, wieviele Kilos es waren, sie schreiben nur den Betrag auf die Quittung, es waren 23 €, was bei 55 Büchern ca. 42 Cent macht pro Buch.
Der Herr, der das Geld entgegen nahm sagte: „Nun kommen auch schon die Schweizer zu uns.“ Mit der unterlegten Metatext - Botschaft: „Überall, wo es was günstig zu holen gibt, sind die Schweizer zur Stelle.“ Womit er nicht ganz Unrecht hat. Darauf beeile ich mich zu antworten: „ Die Bücher sind alle für Bookcrossing, kennen Sie Bookcrossing?“ Er kennt es nicht und ich erkläre ihm im Eilzugstempo um was es geht. Er tut so, als verstünde er, worum es geht, ich schiebe nach: „Es handelt sich um eine Art modernen Lesezirkel, ist aber internetbasiert…“ Hinter mir wartet schon der nächste Kunde und er meint noch: „bookcrossing.com, das kann ich mir merken, ich guck dann mal…“ Ich noch: „ Das ist alles gratis, die Bücher werden gratis verteilt.“ Seine Aufmerksamkeit erlosch, als er das Wort „gratis“ hörte, weil wohl er von seiner Idee, dass ich da günstig etwas raffen wollte, um es in der Schweiz teuerer zu verkaufen, Abschied nehmen musste…


Im Vordergrund die Tische
Als alle Bücher wieder verstaut waren - wieder hatten nicht alle platz im Rollköfferchen - so dass wieder der Rucksack herhalten musste.  Und - alas - als ich heraus trat, regnete es leicht, und ich freute mich, dass ich den Regenschutz nicht vergebens mitnahm. 
Das Verkaufspersonal.....

..hatte viel zu tun.




Um halb vier kam ein paar Strassen weiter  der Bus (Haltestelle Charlottenstrasse), und der Buschauffeur winkte mich durch, als ich etwas von einem Fahrschein stotterte, schon letztes mal bin ich gratis Bus gefahren, weil offenbar Samstag frei war und offenbar noch immer ist. 
Warten auf den Bus zurück zum Hafen.

Es waren noch gut 40 Minuten bis zur Abfahrt der Fähre zurück nach Romanshorn, so dass noch Zeit war, ein paar Fotos von der Hafenpromenade zu machen. Das Wetter hatte sich gebessert, die Regenwolken verzogen sich gegen Nordosten, und die Abendsonne schien...und die Leute freute es, sie fotografierten und filmten mit ihren Handys, um den wunderschönen Samstag Abend fürs Album zu verewigen, so wie ich auch. Mir gefiel der Alpstein aus der Ferne besonders gut, der sich zusammen mit dem Hohen Kasten im Föhn im allerschönsten Winterkleid zeigt.  

Der Alpstein einmal von weiter her...
Und wieder war die Fähre voll mit Einkaufs- und Messetouristen, und auch das süsse Hundchen war wieder an Bord. Nachdem ein Sessel beim Eingang ergattert war, begann frau gleich, ein Minibüchlein zu lesen, und anstatt die Aussicht zu bewundern, war sie davon derart gefesselt, dass sie es fertig hatte, als das Schiff in den Hafen von Romanshorn einfährt. 

Wie das Büchlein heisst? Es ist von Iwan Bunin und heisst: Ein unbekannter Freund. Mit dem Nahverkehrszug heim. Es ist 17h15, ein wundervoller Tag neigt sich dem Ende zu. wir haben den 11. Juni notiert, dann ist wieder Bücherflohmarkt dort. Und ja, obwohl wir uns nur kurz unterhalten konnten, war es doch nett, Ghanescha wieder einmal in natura zu sehen, und wir hoffen, dass sie ihr Versprechen hält und am 19. Mai im Wien auch ins Café Zartl kommt. 
Unsere Fähre fährt ein.
Die Bücher
Der nächste Flohmarkt
p.s. Vor lauter Bücher und Kaffee und Erzählen und Minibüchlein vergassen wir doch ganz unsere Handys um ein Foto von uns zu machen, was das nächste Mal nach geholt wird ;-)
Alle Fotos wie immer unter: mejane

Sonntag, 1. November 2015

Herbstwanderung nach Laax und Falera am 31. 10.15




Gestern Freitag, den 31.10.15 mit einer geschenkten Tageskarte den Weg nach Laax und Falera unter die Räder und Füsse genommen, mit 7 Bookcrossing-Büchern zum Aussetzen dabei. Ab Sargans kam die Sonne voll durch und der Nebel musste weichen, und das, was der Wetterbericht sagte, stimmte: ein echter Traumtag zum in die Berge gehen. Mit dabei war Maskottchen Stieveli und ein Picknick. 

Der Nebel lichtet sich bei Sargans

Der Nebel weicht zurück bei Sargans.
In Chur dann das Postauto (den Schnellkurs) nach Laax genommen, das fast voll wurde, so viele Berggänger und Touristen waren unterwegs. 

Stieveli beim Postautobahnhofsbrunnen.


Die Fahrt im Postauto beginnt..
In Laax rasch zwei Bücher ausgesetzt, eines am Dorfbrunnen und eines am Seeli, und dann den Weg nach Falera unter die Beine genommen. 
Dorfbrunnen Laax

Das Seeli in Laax

Normalerweise verkommen einem auf diesem Weg kaum Wanderer, aber dieses Mal war es anders. Zuerst wurde frau von zwei älteren Damen überholt, und dann kam ein älteres Pärchen von oben heraub entgegen, die zum ersten Mal auf diesem Wanderweg waren, wie mir der Mann erklärte bei einem kurzen Gespräch. Es wurde sehr warm, so dass Windjacke sowie die Wolljacke überflüssig wurden. Es ging stetig bergan, und nach gut einer Stunde war der Senda Sursilvana erreicht, was durch die Anstrengung ein wohlverdienter Genuss bedeutete. Oben hatte es recht viel Volk, und wenn sogar die Einheimischen, die mit einem „Buona Sera“ grüssten, spazieren gingen, dann war das Wetter einfach traumhaft.
Aufstieg

fast oben

auf dem Senda Sursilvana

Um ca. 14h30 oben angelangt, wurde auf einen blauen Bänklein der Picknick ausgepackt und der Blick auf die besonnten Berge genossen. Leider wurde der Frieden von einem Bauern gestört, der mit seinem Traktor auf der Wiese extram laut umherfurzte und eine Art rasselnder Egge hinter sich herzog, die viel Staub aufwirbelte, und das ganz nah am Planetenweg.....hätte das jetzt nicht warten können bis Montag? Sicher schon, denn das Wetter soll ja bis Mitte nächste Woche stabil bleiben.
Stieveli mit Stock und Buch und dem Rest vom Brunnenwasser ( Leicht radonhaltig;-))

Als das Dorf näher kam, wurde sichtbar, was die Förster, da auf dem Hügel wo das Kirchlein steht, anrichteten: er war im oberen Teil praktisch bis auf ein paar einzelne Föhren abgeholzt, und das Holz lag sauber geschichtet beim Parkplatz; wie viele Ster das wohl sein mögen? Viele. Bei meinem letzten Besuch war der Kahlschlag bei einem Umgang schon sichtbar und ich fragte die Dame bei der Tourismusinformation, weshalb denn so stark abgeholzt wurde. Sie sagte, dass sich eine Schulklasse bei einem Föhnsturm dort oben befunden habe und eine Tanne umfiel, und diese die Kinder benahe getroffen hätte, und: „dass die alten Bäume  den heutigen Sicherheitsanforderungen nicht mehr entsprächen“ Punkt. Da war eine aber sowas von baff. Wegen einer alten Tanne den ganzen Wald abholzen? Und wie wäre es, wenn man den Leuten sagt: „Geht da nicht hin bei einem Sturm?“ Eine Tafel aufstellen: „Begehen auf eigene Verantwortung?“ Oder: Heute wegen Sturm geschlossen?
Auf jeden Fall wurde nochmals zünftig abgeholzt, denn der obere Teil des Hügels sieht jetzt aus wie ein gerupftes Huhn. Ein schauriger Anblick, aber jemand muss daran Freude haben, dass die Hügelkuppe nun praktisch kahl ist.
Der Bauer mit seinem Traktor...

Der abgeholzte Hügel von Falera

Das Holz.....

...aus der Nähe....
Auf dem Weg ins Dorf kommt man an schmucken Einfamilienhäusern vorbei, wo ein Besitzer mit seiner elektrischen Hagschere einen Heidenkrach macht. Das muss die Nachbarn freuen an diesem Samstag Nachmittag. Und die erholungssuchenden Tagestouristen ebenfalls. Aber es geht gleich weiter: Vom anderen Hang her, wo das Kirchlein und die prähistorischen Steine stehen, furzt ein Laubbläser ein paar Blätter weg, die leicht auch mit einem geräuschlosen Rechen hätten bewältigt werden können. Die reinste Provokation für die zahlreichen Besucher dort. Eigentlich wollte ich auch noch dort hinauf, liess es aber bleiben weil gerade das Postauto da war, und so verliess frau fluchtartig diesen lärmigen Ort. Die Botschaft war deutlich: WIR Einheimischen lassen uns nicht von ein paar Touristen von unserer Arbeit abhalten, auch am Samstag nicht.
Der knatternde Laubbläser am Werk...

Im Ilanz reichte es dann dafür noch für einen Besuch im Brocki, wo man ein paar Schnäppchen erstand, und natürlich ein Buch: Krematorium von einem Spanier, das gleich im Zug angefangen wurde, eine Entdeckung, wie es scheint. Noch rasch ein letztes Buch frei gelassen beim Eingang vom Brocki, wo ich schon einmal Glück hatte mit einem Newbie, dann zum nahen Bahnhof.
Das Brocki in Ilanz
der Hydrant.

Die Sonne stand schon tief, als um 16h24 das rote Bähnchen pünktlich einfuhr und eine grosse Schar Tagestouristen durch den sagenhaften „Swiss Grand Canyon“ nach Chur hinunter beförderte.
Stieveli mit neuem Buch
Im Swiss Grand Canyon
Abendlicht über den Kalkformationen

Blick hinab auf den Calanda

Blick zurück in Richtung Ilanz.

Mit der direkten Verbindung dann bis nach Gossau, also eine Stunde und 30 Minuten Zeit hatte um im neu erstandenen Buch zu lesen und noch das mitgebrachte Bündner Birnenbrot zu geniessen.

Rechtzeitig daheim zu den Nachrichten, die einen Flugzeugabsturz über dem Sinai vermelden müssen, alle Urlauber aus St. Petersburg und Besatzung sind tot. Eine weitere traurige Nachricht aus der wirklichen Welt heutzutage.
Der Rhein smaragdgrün.


P.S. Der erhoffte Newbie hat sich bereits gemeldet, was freut: Newbie vom Samstag in Ilanz

Sonntag, 19. Juli 2015

Dienstag_14_Juli_2015_Zürich_Cafe_Gloria_Josefstrasse_59_19_22_h


MalLisa, catain_fantasy, phi-phi, spy-there (von Links)

An diesem Dienstag Morgen titelten die Medien das Resultat eines denkwürdigen Verhandlungsmarathons von 17 Stunden in Brüssel: Es soll keinen Grexit geben. Europa atmete hörbar auf und die Kanzlerin hatte ganz kleine Äuglein als sie das Ergebnis bekannt gab. Es wurde gerungen um diesen Beschluss, kein Zweifel, und den Griechen wie Europa sei gewünscht, dass bald wieder bessere Zeiten kommen. Obwohl von spy-there angekündigt, hielt sich unsere Diskussion über die Convention in Athen im 2016 am meetup in Grenzen, niemand schien gross Lust zu haben nach Griechenland zu reisen im Moment, wir dürfen gespannt sein, wie sie die Sache dort angehen, und wer alles kommt, am Freitag, den 22. April soll es soweit sein. Ob man dann immer noch Bargeld mitnehmen muss? Wir werden sehen. Hier schon mal den Link zur bookcrossing-Seite:

Am Abend an unserem meetup kam unsere phi-phi mit vielen tollen Büchern und Sachen, die sie weggibt, weil sie erst nach Thailand in ein Art Kung Fu Schulungszentrum geht, dann (zur Erholung?) nach Neuseeland...sie wird also eine ganze Weile weg bleiben, will jedoch einen Blog schreiben, damit wir wissen, wie es ihr so ergeht in fernen Welten..
phi-phi

Es waren da: phi-phi, spy-there, MalLisa, manuma, captain_fantasy, yamori und tarant sowie storm0103 mit Ursula, die sich interessiert für unsere Runde, und hoffentlich auch bald ein Profil macht. Dann, oh Wunder, zeigte sich lotta_torkel nach langer Abwesenheit wieder einmal, charmant wie immer, und ja, Liebe lotta_torkel, manuma hat jetzt ein Tablet, gell, und ist wieder in ;-)
Wir schwatzten über dies und das, nur nicht über die Landwirtschaft. Das nächste meetup könnten wir wieder in ihrem Schrebergarten machen, was ich diesmal nicht verpassen möchte.

Auch storm0103 ist leider ein viel zu seltener Gast, weil sie immer arbeiten muss an einem Dienstag und nicht weg kann, ausser heute, weil sie Ferien hat. Ursula, ihre Begleiterin wird gleich vom mir bekniet, ein Profil zu machen, also auch bookcrosserin zu werden, es würde jedenfalls zu ihr passen, wie ich fand.

lotta_torkel

Der Tisch bog sich mit Büchern und Sachen, irgendwie ging es mit den Getränken und dem Essen, spy-there brachte eine Schachtel Luxenburgerli von Sprüngli, die genüsslich von allen verputzt wurden.http://www.spruengli.ch/luxemburgerli.html


Es war ein wunderschöner warmer Sommerabend, wir genossen es, draussen sitzen zu können bis 22h. Der Wirt, nett wie immer, liess uns sitzen, wir waren wieder mal die letzten Gäste, die sein Lokal verliessen. Wir hatten dieses Mal Mühe, alle Bücher auf shelf zu bringen, da es so viele waren.
Das oberste Shelf wackelte schon bedenklich und ich weigerte mich, noch ein einziges Buch dort hinauf zu stellen, weil ich echt Angst hatte, es könnte herunterbrechen, tat es aber nicht, weil ich einmal mehr eine grosse Reisetasche voller Bücher zum aussetzen mitnahm, v.a. die Shelfhocker mussten ihr geruhsames Hocken aufgeben und wurden in die Wildnis entlassen, netterweise in einer schützenden Hülle von tarant.
tarant & yamori

Mit yamori unterhielt ich mich dann doch noch über die Geldkrise in Griechenland, erinnerte mich an 1980, als damals die vielen Zitronen im Obstgarten am Boden lagen, und mir der Einheimische auf meine Frage, weshalb die nicht aufgelesen werden, antwortete: Es rentiere sich nicht. Geschockt über diese Verschwendung guckte ich wohl etwas „ghüslet“ aus der Wäsche. Heute, so höre ich, verteilen die Obstbauern dort ihre Früchte an Bedürftige, weil die Leute kein Geld mehr haben oder weil sie wegen der EU-Sanktionen kein Obst mehr nach Osten liefern können. Diese Verluste sollen bereits in die Milliarden gehen, ja, €uros, nicht Hosenknöpfe. Dafür könnten die Schweizer mehr Käse ausführen, was auch nicht so toll ist, weil der ja stark subventioniert wird und die Bauern schon nicht mehr wissen wohin mit der Gülle. 
Phi-phi mit Luxenburgerli

phi-phi wurde von allen umarmt und mit vielen guten Wünschen verabschiedet. Wir sehen sie hoffentlich irgendwann wieder an einem meetup im Gloria und wünschen ihr Glück auf ihren Reisen. Am 30.sten dieses Monat solls los gehen.

Mit der treuen MalLisa dann heim zu spy gefahren, mit etlichen Papiersäcken und dem grossen Rollkoffer voller Bücher - solche, die nach Hause mitkommen und solchen, die in Zürich ausgesetzt werden.
Themenrelease Kirche und Brunnen Höngg
Beim Eingang Brocki Fahrweid
Am nächsten Morgen dann zu MalLisa brunchen, dann auf dem Weg zum Brocki Fahrweid bei der Kirche Höngg angehalten für ein Themen- und blue-book-release, dann beim Brocki noch ein Buch ausgesetzt, dann zur Werdinsel baden, was toll war.
gegen Abend, 15.7.15 auf der Werdinsel


Dort auf dem PP diese schön restaurierten Trabi entdeckt.
Der Trabi





yamori hat auf dem shelf ein Buch über Eisenbahnen gefunden, und ich dann im Brocki Fahrweid 3 Bildbände über Eisenbahnen, ein Silva Buch und eines über die Rhätische Bahn, dann noch einen richtigen Wälzer, Bahnsaga Schweiz. den ich unmöglich hätte schleppen können, und der hier zu haben wäre: http://www.sinwel.ch/shop_artikel.php?VID=Ht0IW8HSLnTUi9o9&saSearch[category]=Eisenbahnen
Ausserdem wusste ich nicht, ob yamori diese Bücher nicht schon besitzt, deshalb wurden sie ins Gestell zurückgestellt. Hier ein Link zu Eisenbahnbüchern:http://www.sinwel.ch/shop_artikel.php?VID=Ht0IW8HSLnTUi9o9&saSearch[category]=Eisenbahnen
p.s. Irgendwo müsste hier im Stübchen noch ein älterer Bildband über die Appenzeller-Bahnen umherwesen, aber wo?

lotta_torkel wieder einmal zu sehen war erfreulich, und traurig, phi-phi in die weite Welt ziehen lassen zu müssen.... wir hoffen, dass ihr nichts ernsthaft Ungutes passiert und halten die Daumen, dass sie gesund wieder zurück kommt. Lass hören von dir phi-phi!!!













Freitag, 19. Juni 2015

Die kleine Welt der BookcrosserInnen


 Liebe Marja-Leena,

am letzten Treffen der facebookcrossers in Zürich kam es zu einer Überraschung. Ein älterer Herr, dessen Bookcrossingname „Pontikka“ lautet, zeigte sich zum ersten Mal bei uns facebookcrossers. Sein Pseudonym: Järki Ruoka, das Du unschwer erkennst als Finnische Begriffe. Järki ist zwar Schweizer, hat aber 10 Jahre in Finnland gelebt und war dort auch verheiratet..in Joensuu. Nun, um es kurz zu machen, er kennt auch die DalMasos, war sogar mal bei ihnen zu besuch, weil seine damalige Frau fand, er wolle sicher wieder einmal schweizerdeutsch reden, und sie deshalb Schweizer suchten in der Nähe...sowas gibt es, die Welt ist klein.
Wenn du also nächstes Mal oben bist, dann frag doch Riita und Andrea, ob sie sich an HRW erinnern können, was wirklich lustig wäre...

Wir freuten uns Alle über den neuen facebookcrosser, der sich auch gleich heimisch fühlte mit uns - Wie meist, waren der harte Kern von spy-there und MalLisa und captain_fantasy anwesend, die Du ja schon kennst, und dann auch Phi-Phi, die bei MalLisa und mir ein offenes Ohr für ihr Sorgen und Nöte fand.  Sie ist in ihren 20igern, IT-Spezialistin mit 2t-bestem Abschluss von ihrer Klasse und hat neonfarbene Haare. Und ja, vorletztes Mal, als mich MalLisa nach Hause fuhr in ihrem neuen Ford Mondeo, sagte ich: „Es ist unglaublich, wie bei uns so verschiedene Menschen, auch im Alter so unterschiedliche, zusammensitzen können, und das über längere Zeit, wo sich doch sonst die Gesellschaft immer mehr atomisiert, sich Sekten und Grüppchen bilden, die kaum noch mit anderen verkehren...“ Und was sagt mir Phi-Phi das letzte Mal? Genau das Gleiche. Sie findet es auch unglaublich, dass wir über mehrere Stunden miteinander quatschen können, obwohl wir zwei, drei Generationen auseinander sind....ich glaube, es ist, weil wir noch jung im Herzen sind, wir sind nur aussen alt....
Unser meetup vom Mai 2015

Ich hoffe, es geht dir einigermassen gut mit deinen Kindern, und den Märkten, und du kannst ab und zu auf die Insel ausspannen. Bitte richte Pekka einen lieben Gruss von mir aus. Es ist schade, dass ich dieses Jahr nicht kommen kann, aber ich muss hier mal etwas fertig nähen und malen, das sonst immerzu liegen bleibt. Im Herbst fahre ich wieder nach Wien für eine Woche, du bist herzlich eingeladen mitzukommen, falls dir die Zeit vom 6-12. Oktober passt.
Aussicht vom Park in Richtung Oxford
Meine Woche in England war wie erwartet intensiv, bin viel gelaufen, vor allem in London, auch an der Convention in Oxford waren wir oft zu Fuss unterwegs; und dann sind wir ja noch einen Tag nach Stonehenge, wo wir die Steine zu Fuss umrundeten. Unser skyring, ein bookcrosser aus Australien, hatte einen Wagen gemietet, mit dem sind wir dann zu fünft dorthin, haben uns am Rückweg derart verfahren, dass wir a) eine Strassenkarte kaufen mussten, und b) das reichhaltige Büffet im Speisesaal vom St.Hildas College, wo die Convention stattfand, verpassten...und nein, das Navi war uns keine Hilfe, im Gegenteil, es hatte uns auf Abwege geleitet....
Die drei mitgereisten Grazien 6of8, bludanzer22, und discoverylover (von links)

skyring fotografiert sein Maskottchen in Stonehenge
manuma has seen the stones

auf dem Weg zu den Steinen
An der Convention nahmen fast hundertachtzig Leute teil, alles begeisterte LeserInnen aus fast allen Weltecken, aber hauptsächlich aus Europa, Australien, und USA. Auch hatten wir tolle ReferentInnen, allen voran die bekannte Krimiautorin Anne Granger
Alte Bäume im Park von St. Hildas College
Es war einfach fantastisch dort. Das Gelände von St. Hildas, einem ehrwürdigen alten College (ursprünglich nur für Frauen), liegt in einem äusserst gepflegtem Park mit altem Baumbestand, und einer bilderbuchartigen Aussicht über ein Flüsschen auf Oxford. Zum Erfolg beigetragen hat unsere Miss Markey, der hier nochmals ein Kränzchen gewunden werden soll, denn sie hat die ganze Convention gemanagt, und war pausenlos im Einsatz, weiss nicht, wie sie das alles schaffte, immer mit einem Lachen im Gesicht.
Die Morris Tänzer am letzten Tag der Convention
In England waren Schulferien (deshalb konnten wir auch ins College), was aber hiess, dass alle touristischen Orte überlaufen waren, seit Indien sah ich nicht mehr soviele Leute auf den Strassen. An meinem letzten Tag in London bin ich dann noch durch das alte Kensington spaziert, wo es wohltuend einsam war...
schöner alter Baum in Stadtteil Kensington
Am ersten Tag traf ich mich mit meiner Freundin aus Schottland, die extra mit dem Zug kam, damit wir einen Tag miteinander verbringen konnten. (Ihr verdanke ich das Foto mit den Büchern, eine schöne Erinnerung an frohe Stunden). 
London South Bank...manuma im secondhand Bücherrausch ;-)
Auch meinem ersten Wohnort in Belsize Park wollte ich einen Besuch abstatten, dem Hostel für Swiss Girls, wurde aber enttäuscht, da es abgerissen wurde, was schade ist, denn es fügte sich perfekt in das bestehende Ensemble ein, jetzt steht dort eine moderne Wohnanlage aus rotem Brick.
Das Swiss Hostel for Girls, das leider abgerissen wurde...
das alte Zuhause in London 1969
Auch dem Haus an der Glenloch Road, wo ich anschliessend an das Swiss Hostel mit meinem ersten Freund ein Zimmer bewohnte, suchte ich auf, konnte es fast nicht wiedererkennen, da nun alles so schön renoviert ist, nichts mehr von grau in grau, wie ich es in Erinnerung hatte..gleich um die Ecke ist ein feines Cafe mit organic pastries das mir gefiel, der Kaffee war teuer, wie alles in London, aber er war gut und zugleich hatte ich einen Schwatz mit dem Küchenburschen, einem Portugiesen,  der für eine Rauchpause heraus kam. Er meinte, alles sei sehr teuer, auch für ihn, besonders die Mieten seien exorbitant, wie wohl in allen Grossstädten, aber London ist wegen der starken Zuwanderung wohl noch teurer...
Der Flug hin und zurück verlief wie auf Schienen, was immer freut und wir waren rechtzeitig in Zürich, von wo ich direkt zu unserem monatlichen meetup ins Gloria eilte.

Als ich dann nach einer Woche wieder zu Hause war, erwischte mich eine derart schlimme Allergie, dass erst Tabletten halfen, gottlob hat das mein Arzt gleich erkannt, soviel Wasser rotzte von der Nase wie noch nie, was aber mit dem richtigen Medikament sofort aufhörte.
Es waren wunderschöne Tage, von denen nun lange gezehrt werden muss; hoffentlich kann ich nächstes Jahr wieder zu Dir auf die Insel, wo ich mich am besten erholen kann. Habe Järki davon erzählt, und auch von Koli-Berg wo wir den Skilift nahmen, und er sagte mir, dass dieser Skilift aus der Schweiz sei.., das hattest du auch nicht gewusst, nicht? Aber sobald er es sagte, war mir klar, weshalb er mir so vertraut vorkam, und ich erzählte ihm, dass ich nachträglich etwas Skrupel hatte, weil ich Dich einfach da mit schleppte, ohne zu wissen, dass so ein Bügellift für Dich Neuland war...hoffentlich hast Du auch gute Erinnerungen an diesen Ausflug auf den Koli-Berg. 
 
Nun ende ich für heute, hoffe, von Dir zu hören und bitte grüsse Alle die ich kenne herzlich, besonders die DalMasos und Pekka.
Deine Freundin Erika