Mittwoch, 11. Dezember 2013

Das Weihnachts-hardcore-fbc-meetup im Dezember


mein Gegenüber im Gloria: spy-there, MalLisa, captain_fantasy
Gestern Abend am St.Galler Hauptbahnhof auf dem Weg zum Gleis 5 um 20h12 noch rasch beim Brezelkönig eine Brezel gekauft (das Restgeld von 1.50 den beiden Jungen mit Hund geschenkt) -  tönt jetzt etwas geschwollen HAUPT-bahnhof, denn die Anzahl der Leute in der Stadt ist von 80‘852 im 1970 auf 72‘626 im Jahr 2000 gesunken, was einen Verlust von 3,5% ausmache, sei aber wieder leicht gestiegen laut Wiki...Dennoch hat St.Gallen drei wichtige Nebenbahnhöfe: St.Fiden, wo Niklaus M. und ich aufgewachsen waren, Haggen, wo es sich schön wohnen lässt (Abendsonne), und Winkeln, wo die Industrie daheim ist, mehrheitlich, u. a. Jakob Schläpfer - soviel nebenbei zu den Bahnhöfen in Güllen, wie die Stadt auch hin und wieder von einigen Nichtrosenberglern etwas despektierlich genannt wird ;-)) Selber zog ich damals vor über 20 jahren weg in ein Nachbardorf, wo es sich gut leben lässt und das sich vor kurzem erfolgreich gegen einen neuen Zonenplan, der Wachstum versprochen hätte, zur Wehr setze und ihn ablehnte. Ob jetzt die Migros den schönen Mammutbaum Herisau an der Oberdorfstrasse für ihren geplanten monströsen Neubau trotzdem fällt? Das müsste diesen Winter passieren, denn je früher er umgehauen wird, desto eher werden vollendete Tatsachen geschaffen, gell.
meine wenigkeit - wie sie mich sahen via skype-spiegelverkehrt

Bin also von der Vorlesung über Englische Literatur bei Professor Allan Robinson an der Uni in SG rechtzeitig auf den Rotmontener Bus gewetzt um mit dem nagelneuen Vorortszug der SOB mit den traumhaft schönen roten Sitzen heim zu gefahren, dabei den Brezel mit Kürbiskernen vertilgt, denn ich wusste, ohne was im Magen konnte ich nicht am facebookcrossers-meetup über skype im Cafe Gloria teilnehmen.

Zuhause gleich den neuen Mac aufgestartet und es klingelte und klingelte und klingelte auf skype und niemand nahm ab.... Aber spy-there war online, also habe ich es mittels Handy versucht, und wer war dran? Unser treuer captain_fantastico. „Ja, wir sind draussen vor der Türe vom Gloria“ Am Rauchen. In dieser Kälte. Oder ist es gar nicht so kalt in Zürich wie hier oben? Kalt genug jedenfalls um diese Jahreszeit, Dienstag, den 10. Dezember 2013, wie ich finde.
Volle Konzentration ist gefragt...

Anwesend waren der harte Kern (hard core¿ auf Englisch?) der facebookcrossers: spy-there, MaILisa, captain_fantasy in Person, manuma über skype und auch Elisabeth, die hoffentlich endlich bald einmal ein BC-Profil macht, kurzzeitig über iPhone.

spy brachte das kleine Büchlein von  Milo Rau  „Was Tun?“ mit, das ich ihr geschickt hatte, auch weil ich bloss etwa 20% davon verstand, von dem, was der Mann darin von sich gab und ich hoffte, sie würde es besser verstehen; spy-there hatte es zwar verstanden, aber daran, wie sie ausdrücklich betont, überhaupt kein Interesse, (Ich umgekehrt hatte Interesse, das Geschriebene aber praktisch nicht verstanden) und sie rätselte, weshalb ich so ein Geschwurbel überhaupt lese; dabei hat mich ein Zeitungsartikel darüber verführt, es zu kaufen. 
Jedenfalls kamen wir zum Schluss, dass es niemanden hier interessiert, was Herr Rau zu sagen hat, was ich zwar seltsam finde, denn er ist ja nicht irgendwer, oder sind wir schon so anarchisch, dass er uns als rechter Dösel vorkommt? Es darf gemutmasst werden, dass dem so sein könnte. Oh Dada-o-lala-land, was für ein Erbe, das da nachhallt aus dem letzten Jahrhundert. Denn ja, Dada war da, Lenin war da, Büchner liegt hier begraben, Joyce ebenfalls, die Liste der Anarchos, die nach Zürich kamen, könnte noch beliebig erweitert werden, wie ich vermute.... Und, ach ja: der Niklaus Meienberg aus St.Fiden natürlich, der lebte, liebte, las und litt in dieser little big city, wie Zürich auch genannt sein will.
Aber aller Kultur hierzulande in dieser Zeit ist nicht sinn-entleertes Gedödel, wie uns Rauch weis machen will, sicher nicht der Cyrano, den sie in St.Gallen im Stadttheater spielten ( und nochmals spielen im Februar und März 2014). Das  Degenduell darin war formvollendet. cyrano-de-bergerac der draufgängerische Poet, der viel zu früh von dieser Welt musste, aber immerhin von seiner Roxane bis zu seinem Tod gepflegt worden sei...also trotz allem ein Happy End, allerdings ein eher bittersüsses..
Die letzte Szene, wo sich Cyrano - schon sehr geschwächt von seiner Kopfverletzung - von seiner Roxane verabschiedet...
Wer er war.
Die Schauspieler spielten mit Herzblut. Das Bühnenbild war hinreissend und die Hauptdarsteller ebenfalls. Die Inszenierung durchdacht. Viel mehr kann frau nicht verlangen. Es gab berührende Momente von grosser Innigkeit, kein Wunder, wurde das Stück verfilmt und schon von Beginn an  gefeiert. Es ist schwer zu fassen, dass niemand, den ich mitnehmen wollte, Zeit fand mitzukommen, obwohl ich zwei Freikarten hatte.
So genoss ich den Abend für mich ganz all-ein, was toll war, denn es gab noch etliche Leute, die auch solo im Theater waren, aber ganz viele, die wohl ein Abo haben, und regelmässig ins Theater gehen, waren zu zweit.
St.Gallens Stickerei-Gewerbe zeigte sich an diesem Sonntag Abend tw. in diesen Stoffen, jedoch sehr dezent (bei einer Oper sei das anders, lasse ich mir sagen), denn es gab auch ganz viele, die ganz gewöhnlich in T-shirt und Jeans kamen, v.a. junge Pärchen, die angezogen waren, als gingen sie ins Kino.
Das Theater in der Pause, mit dem Tapies.
Wohlfühlkleider....Trotzdem, einen kleinen Stich gab es mir doch, sie so leger zu sehen, denn für mich war es ein ganz spezieller Abend und Anlass und ich kleidete mich sorgfältig, trug meine selbst gemachte Bluse, passende Beinkleider, schönes Schuhwerk, den selbst gefertigten Wintermantel und die Amedisli (Puslwärmer) ebenfalls passend, selbstredend selber gestrickt. Gekleidet für die grossen Bühnen der Welt, im zwar nicht mehr so provinziellen St.Gallen, denn die Stickereiindustrie hat sich erholt und AKRIS schneidert nun auch für Frau Obama, was dem Image der Stadt enorm Aufwind gibt. Was wohl Niklaus M. dazu zu sagen hätte? Bestimmt hätte er auch hier einen Wurm entdeckt ;-)

Nach gut einer Stunde war Aufbruchszeit im Cafe Gloria, die mitgebrachten Geschenke waren verteilt (die meinen brachte ich schon im November mit).
MalLisa mal nachdenklich - am meetup

 Nobbi alias captain_fantasy kam leider nie recht zu Wort am Compi,  er trage eine rote Masche im Haar, hat sich also wie angekündigt selber als Geschenk mitgebracht, und fühlte sich als Hahn im Korb sichtlich wohl.... Ich versprach ihm erneut, den Waschküchenschlüssel, den ihr hier hören können, gelesen vom Autor: und den ich ALLEN hier wärmsten empfehlen möchte, die irgendwie ein Interesse an Schweizern und der Schweiz haben.
Leider konnte ich dem Wirt meine guten Wünsche zu Weihnachten nicht übermitteln, da er allein und beschäftigt sei, habe aber immerhin in Erfahrung bringen können, dass es weiter geht mit den meetups am zweiten Dienstag Abends im Gloria, dass er also nicht zu macht, am Abend wegen Gästemangel, wenigstens vorläufig nicht.
spy & MalLisa am Compi gucken sich das übermittelte Bild mit der geretteten Katze an

Die mutige Katze...eine kleine Happy End-Geschichte für Weihanchten
Elisabeth ist leider am Telefon zurückgekrebst von ihrer Einladung zum Champagner-Brunch in ihrer neuen Wohnung am 15. Januar, was ich schade finde, denn ich hatte mich schon darauf gefreut, aber wir machen auf jeden Fall etwas ab, nur was, das steht heute noch (oder wieder) offen.
Solange dauerte der skype-anruf
Allen friedliche Advents- und Weihnachtszeit und viel Glück im Neuen Jahr. manuma
Frohe BC-lese-Weihnachten!