Sonntag, 1. November 2015

Herbstwanderung nach Laax und Falera am 31. 10.15




Gestern Freitag, den 31.10.15 mit einer geschenkten Tageskarte den Weg nach Laax und Falera unter die Räder und Füsse genommen, mit 7 Bookcrossing-Büchern zum Aussetzen dabei. Ab Sargans kam die Sonne voll durch und der Nebel musste weichen, und das, was der Wetterbericht sagte, stimmte: ein echter Traumtag zum in die Berge gehen. Mit dabei war Maskottchen Stieveli und ein Picknick. 

Der Nebel lichtet sich bei Sargans

Der Nebel weicht zurück bei Sargans.
In Chur dann das Postauto (den Schnellkurs) nach Laax genommen, das fast voll wurde, so viele Berggänger und Touristen waren unterwegs. 

Stieveli beim Postautobahnhofsbrunnen.


Die Fahrt im Postauto beginnt..
In Laax rasch zwei Bücher ausgesetzt, eines am Dorfbrunnen und eines am Seeli, und dann den Weg nach Falera unter die Beine genommen. 
Dorfbrunnen Laax

Das Seeli in Laax

Normalerweise verkommen einem auf diesem Weg kaum Wanderer, aber dieses Mal war es anders. Zuerst wurde frau von zwei älteren Damen überholt, und dann kam ein älteres Pärchen von oben heraub entgegen, die zum ersten Mal auf diesem Wanderweg waren, wie mir der Mann erklärte bei einem kurzen Gespräch. Es wurde sehr warm, so dass Windjacke sowie die Wolljacke überflüssig wurden. Es ging stetig bergan, und nach gut einer Stunde war der Senda Sursilvana erreicht, was durch die Anstrengung ein wohlverdienter Genuss bedeutete. Oben hatte es recht viel Volk, und wenn sogar die Einheimischen, die mit einem „Buona Sera“ grüssten, spazieren gingen, dann war das Wetter einfach traumhaft.
Aufstieg

fast oben

auf dem Senda Sursilvana

Um ca. 14h30 oben angelangt, wurde auf einen blauen Bänklein der Picknick ausgepackt und der Blick auf die besonnten Berge genossen. Leider wurde der Frieden von einem Bauern gestört, der mit seinem Traktor auf der Wiese extram laut umherfurzte und eine Art rasselnder Egge hinter sich herzog, die viel Staub aufwirbelte, und das ganz nah am Planetenweg.....hätte das jetzt nicht warten können bis Montag? Sicher schon, denn das Wetter soll ja bis Mitte nächste Woche stabil bleiben.
Stieveli mit Stock und Buch und dem Rest vom Brunnenwasser ( Leicht radonhaltig;-))

Als das Dorf näher kam, wurde sichtbar, was die Förster, da auf dem Hügel wo das Kirchlein steht, anrichteten: er war im oberen Teil praktisch bis auf ein paar einzelne Föhren abgeholzt, und das Holz lag sauber geschichtet beim Parkplatz; wie viele Ster das wohl sein mögen? Viele. Bei meinem letzten Besuch war der Kahlschlag bei einem Umgang schon sichtbar und ich fragte die Dame bei der Tourismusinformation, weshalb denn so stark abgeholzt wurde. Sie sagte, dass sich eine Schulklasse bei einem Föhnsturm dort oben befunden habe und eine Tanne umfiel, und diese die Kinder benahe getroffen hätte, und: „dass die alten Bäume  den heutigen Sicherheitsanforderungen nicht mehr entsprächen“ Punkt. Da war eine aber sowas von baff. Wegen einer alten Tanne den ganzen Wald abholzen? Und wie wäre es, wenn man den Leuten sagt: „Geht da nicht hin bei einem Sturm?“ Eine Tafel aufstellen: „Begehen auf eigene Verantwortung?“ Oder: Heute wegen Sturm geschlossen?
Auf jeden Fall wurde nochmals zünftig abgeholzt, denn der obere Teil des Hügels sieht jetzt aus wie ein gerupftes Huhn. Ein schauriger Anblick, aber jemand muss daran Freude haben, dass die Hügelkuppe nun praktisch kahl ist.
Der Bauer mit seinem Traktor...

Der abgeholzte Hügel von Falera

Das Holz.....

...aus der Nähe....
Auf dem Weg ins Dorf kommt man an schmucken Einfamilienhäusern vorbei, wo ein Besitzer mit seiner elektrischen Hagschere einen Heidenkrach macht. Das muss die Nachbarn freuen an diesem Samstag Nachmittag. Und die erholungssuchenden Tagestouristen ebenfalls. Aber es geht gleich weiter: Vom anderen Hang her, wo das Kirchlein und die prähistorischen Steine stehen, furzt ein Laubbläser ein paar Blätter weg, die leicht auch mit einem geräuschlosen Rechen hätten bewältigt werden können. Die reinste Provokation für die zahlreichen Besucher dort. Eigentlich wollte ich auch noch dort hinauf, liess es aber bleiben weil gerade das Postauto da war, und so verliess frau fluchtartig diesen lärmigen Ort. Die Botschaft war deutlich: WIR Einheimischen lassen uns nicht von ein paar Touristen von unserer Arbeit abhalten, auch am Samstag nicht.
Der knatternde Laubbläser am Werk...

Im Ilanz reichte es dann dafür noch für einen Besuch im Brocki, wo man ein paar Schnäppchen erstand, und natürlich ein Buch: Krematorium von einem Spanier, das gleich im Zug angefangen wurde, eine Entdeckung, wie es scheint. Noch rasch ein letztes Buch frei gelassen beim Eingang vom Brocki, wo ich schon einmal Glück hatte mit einem Newbie, dann zum nahen Bahnhof.
Das Brocki in Ilanz
der Hydrant.

Die Sonne stand schon tief, als um 16h24 das rote Bähnchen pünktlich einfuhr und eine grosse Schar Tagestouristen durch den sagenhaften „Swiss Grand Canyon“ nach Chur hinunter beförderte.
Stieveli mit neuem Buch
Im Swiss Grand Canyon
Abendlicht über den Kalkformationen

Blick hinab auf den Calanda

Blick zurück in Richtung Ilanz.

Mit der direkten Verbindung dann bis nach Gossau, also eine Stunde und 30 Minuten Zeit hatte um im neu erstandenen Buch zu lesen und noch das mitgebrachte Bündner Birnenbrot zu geniessen.

Rechtzeitig daheim zu den Nachrichten, die einen Flugzeugabsturz über dem Sinai vermelden müssen, alle Urlauber aus St. Petersburg und Besatzung sind tot. Eine weitere traurige Nachricht aus der wirklichen Welt heutzutage.
Der Rhein smaragdgrün.


P.S. Der erhoffte Newbie hat sich bereits gemeldet, was freut: Newbie vom Samstag in Ilanz

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