Freitag, 17. Oktober 2014

Fly-in zur neuen OBCZ-Kiosk-Josefswiese Zürich


Habt Ihr Euch auch schon einmal überlegt, wieviele hochherzige und edelmütige Männer vor ihrer Zeit gestorben sind, weil sie ihren Platz im Rettungsboot heldenhaft den Frauen und Kindern überlassen hatten, und todesmutig ihrem Untergang auf z. B. einem Schiff entgegensahen? Millionen sind diesen ehrenvollen Weg mittlerweile wohl gegangen, die ihre Zuvorkommenheit mit dem Leben bezahlten. (Leider sind die Scettinos im Vormarsch ("Va a bordo, cazzo!!")) Der etwas zu kurz geratene Knilch am Flughafen in Wien am 14.10.14 um 15h20 vor dem Schalter der Austrian Airways gehört bestimmt nicht zu der Sorte der Zuvorkommenden und das kam so: Kurz vor Boarding eine Durchsage: Wir suchen drei Leute, die bereit wären, eine Flug später, den in einer Stunde zu nehmen, Kompensation: Zweihunderfünfzig Euros. Bis ich endlich schaltete, waren da schon Leute am Schalter, Mist. Ein Mann stand vor mir und ich hörte die Dame zu ihrer Mitarbeiterin sagen, dass sie die drei Leute bereits hätten. Ich blieb stehen, beobachtete die Hektik hinter dem Tresen, da schob sich dieser Wicht mit seiner Aktenmappe an mir vorbei, nein, drängelte sich vorbei und stellte sich vor mir an den Schalter, gierig, die umgerechnet 300 Eier zu kassieren. Da ich jedoch bereits wusste, dass sie die Drei bereits hatte, blieb ich ruhig, obwohl ich innerlich kochte ob der Frechheit dieses Würstchens. Die beiden Damen am Schalter taten, was sie tun mussten um den überbuchten Flug zu ordnen und liessen den frechen Kerl vor mir warten. Ich wartete auch, da es mittlerweile schon Zeit für boarding war. Dann endlich bemühte sich die Frau sich dem Anliegen vom Axxx mit Ohren zuzuwenden. Es war einigermassen ein Hochgefühl mitzuhören, dass, ja leider, die Plätze resp. dass das schöne Geld schon vergeben ist, Pech gehabt, gell Axxxxloch, es wären leicht verdiente dreihundert Mäuse gewesen.

Selber war ich froh, einigermassen rechtzeitig an unser facebookcrossers-meetup in Zürich zu gelangen, betete für einen „smooth flight“ was einigermassen aussichtsreich war, denn das Wetter war ein Traum von einem Altweibersommer. Unsere spy-there hatte uns facebookcrossers auf fb eingeladen zur Eröffnung von einer neuen OBCZ im Kiosk Josefswiese, der von einem Verein geführt wird und dessen Präsidentin Claudia Bookcrosserin werden möchte und ein Shelf im Kiosk machen wird. Der Flug im Airbus verlief bei herrlicher Sicht über die ganze Strecke wie auf Schienen und über dem Rheinfall meldete sich der Kapitän mit dem Worten: „Zu ihrer Rechten (wo ich mir dem Platz 22F ausgesucht hatte) sehen sie die wunderbare Sicht auf Schaffhausen und den Rheinfall.“ (Dessen weisses Schäumen im tiefblauen Fluss gut sichtbar war, da wir uns ja schon im Sinkflug befanden.)
Als Chefin de Cabin amtete eine Dinosaurierin von einer Maitresse de Cabin, was ich sehr sympathisch fand, denn sie war ein Profi durch und durch, bellte ins Mikrofon, als sich eine jungen Frau währen der Landung schon an den Gepäckaufbewahrungskasten machte: „SETZEN SIE SICH SOFOT WIEDER HIN!!“, sodass Alle klatschten vor Begeisterung, das war was.
Im Uhrzeigersinn: MalLisa, Claudia, Brigitte, die den Artikel über BC schrieb, spy-there mit Maskottchen Stieveli in der Mitte

Im Kiosk auf der Josefswiese dann erwartet uns eine nette Überraschung: Claudia bewirtete uns mit Wein und Käse und einer feinen Kürbissuppe, und wir feierten spys Geburtstag sowie die zukünftige OBCZ. Es waren da: der hardcore Kern aus spy-there, manuma, captain_fantasy, MalLisa und auch Elisabeth war zugegen. Wir sind gespannt, wie sich das Gestell macht, spy hatte schon mal Bücher dafür mitgebracht, und regte an, dass wir auch dort meetups machen könnten. Mein Einwand war, dass wir dazu erst mehr bookcrosser an die Meetups bringen müssten, aber die Idee hat sich verfangen und wird weiter verfolgt. Auch Brigitte war da, ebenfalls eine künftige Büchercrosserin, wie sie sagt, sie schrieb den Artikel über bookcrossing auf der Frontseite der hauseigenen Zeitung, dem „Revolverblatt“ der Josef-Allgemeine, was freut.
Irgendwann am Abend trennte sich die Gruppe und die die rauchen wollten, begaben sich nach draussen, wo noch andere Gäste gehörig Wein becherten und ja, halt auch rauchten. Zeitweise sass ich allein da im Kiosk und hatte Gelegenheit, mich gründlich umzusehen. Das wäre ein Aushilfsjöbbli für mich und MalLisa, das würde echt Spass machen...(ob wir uns bewerben sollten? Muss das mal mit ihr besprechen.;-))
Ausgabe Nr. 4 von der Josef-Zeitung vom Kiosk

Spät aber nicht allzuspät machten wir uns auf den Heimweg, Elisabeth wollte noch aufs Klo, was nicht ging, da zuwenig nobel und kein Kleingeld für das Andere, so dass sie sich etwas hektisch von uns verabschiedete und im Overdrive von dannen rauschte, wir ihr etwas perplext hinterhersahen, sie wartete nicht auf uns, was wir bedaueren konnten oder auch nicht. Die Unentwegten, die draussen an der relativ milden Luft den Abend verbrachten, stellten sich noch kurz vor beim Adieu sagen, aber weil ich von 8 Tagen urban-blue-book-release-crossing in zwei Millionenstädten schon ziemlich am Anschlag war, konnte ich mir die neuen Namen nicht mehr merken, macht aber nichts, da wir hoffentlich nicht das letzte Mal dort waren.
Es warten hier im OBCZ-TeddysDen schon ein schöner Stapel toller Bücher, und wir damit hoffentlich ein paar neue LeserInnen und vielleicht auch Mitglieder gewinnen.
MalLisa hat Italienische Wurzeln....

MalLisa und captain_fantasy
Unsere Elisabeth