Habt Ihr Euch auch schon einmal
überlegt, wieviele hochherzige und edelmütige Männer vor ihrer
Zeit gestorben sind, weil sie ihren Platz im Rettungsboot heldenhaft
den Frauen und Kindern überlassen hatten, und todesmutig ihrem
Untergang auf z. B. einem Schiff entgegensahen? Millionen sind diesen
ehrenvollen Weg mittlerweile wohl gegangen, die ihre Zuvorkommenheit
mit dem Leben bezahlten. (Leider sind die Scettinos im Vormarsch ("Va a bordo, cazzo!!")) Der etwas zu kurz geratene Knilch am
Flughafen in Wien am 14.10.14 um 15h20 vor dem Schalter der Austrian
Airways gehört bestimmt nicht zu der Sorte der Zuvorkommenden und das kam so: Kurz vor
Boarding eine Durchsage: Wir suchen drei Leute, die bereit wären,
eine Flug später, den in einer Stunde zu nehmen, Kompensation:
Zweihunderfünfzig Euros. Bis ich endlich schaltete, waren da schon
Leute am Schalter, Mist. Ein Mann stand vor mir und ich hörte die
Dame zu ihrer Mitarbeiterin sagen, dass sie die drei Leute bereits
hätten. Ich blieb stehen, beobachtete die Hektik hinter dem Tresen,
da schob sich dieser Wicht mit seiner Aktenmappe an mir vorbei, nein,
drängelte sich vorbei und stellte sich vor mir an den Schalter,
gierig, die umgerechnet 300 Eier zu kassieren. Da ich jedoch bereits
wusste, dass sie die Drei bereits hatte, blieb ich ruhig, obwohl ich
innerlich kochte ob der Frechheit dieses Würstchens. Die beiden Damen
am Schalter taten, was sie tun mussten um den überbuchten Flug zu
ordnen und liessen den frechen Kerl vor mir warten. Ich wartete auch, da es
mittlerweile schon Zeit für boarding war. Dann endlich bemühte sich
die Frau sich dem Anliegen vom Axxx mit Ohren zuzuwenden. Es war
einigermassen ein Hochgefühl mitzuhören, dass, ja leider, die
Plätze resp. dass das schöne Geld schon vergeben ist, Pech gehabt,
gell Axxxxloch, es wären leicht verdiente dreihundert Mäuse
gewesen.
Selber war ich froh, einigermassen
rechtzeitig an unser facebookcrossers-meetup in Zürich zu gelangen,
betete für einen „smooth flight“ was einigermassen
aussichtsreich war, denn das Wetter war ein Traum von einem
Altweibersommer. Unsere spy-there hatte uns facebookcrossers auf fb
eingeladen zur Eröffnung von einer neuen OBCZ im Kiosk Josefswiese,
der von einem Verein geführt wird und dessen Präsidentin Claudia
Bookcrosserin werden möchte und ein Shelf im Kiosk machen wird. Der
Flug im Airbus verlief bei herrlicher Sicht über die ganze Strecke
wie auf Schienen und über dem Rheinfall meldete sich der Kapitän
mit dem Worten: „Zu ihrer Rechten (wo ich mir dem Platz 22F
ausgesucht hatte) sehen sie die wunderbare Sicht auf Schaffhausen und
den Rheinfall.“ (Dessen weisses Schäumen im tiefblauen Fluss gut
sichtbar war, da wir uns ja schon im Sinkflug befanden.)
Als Chefin de Cabin amtete eine
Dinosaurierin von einer Maitresse de Cabin, was ich sehr sympathisch
fand, denn sie war ein Profi durch und durch, bellte ins Mikrofon,
als sich eine jungen Frau währen der Landung schon an den
Gepäckaufbewahrungskasten machte: „SETZEN SIE SICH SOFOT WIEDER
HIN!!“, sodass Alle klatschten vor Begeisterung, das war was.
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Im Uhrzeigersinn: MalLisa, Claudia, Brigitte, die den Artikel über BC schrieb, spy-there mit Maskottchen Stieveli in der Mitte |
Im Kiosk auf der Josefswiese dann
erwartet uns eine nette Überraschung: Claudia bewirtete uns mit
Wein und Käse und einer feinen Kürbissuppe, und wir feierten spys Geburtstag sowie die zukünftige
OBCZ. Es waren da: der hardcore Kern aus spy-there, manuma,
captain_fantasy, MalLisa und auch Elisabeth war zugegen. Wir sind
gespannt, wie sich das Gestell macht, spy hatte schon mal Bücher
dafür mitgebracht, und regte an, dass wir auch dort meetups machen
könnten. Mein Einwand war, dass wir dazu erst mehr bookcrosser an
die Meetups bringen müssten, aber die Idee hat sich verfangen und
wird weiter verfolgt. Auch Brigitte war da, ebenfalls eine künftige
Büchercrosserin, wie sie sagt, sie schrieb den Artikel über
bookcrossing auf der Frontseite der hauseigenen Zeitung, dem
„Revolverblatt“ der Josef-Allgemeine, was freut.
Irgendwann am Abend trennte sich die
Gruppe und die die rauchen wollten, begaben sich nach draussen, wo
noch andere Gäste gehörig Wein becherten und ja, halt auch
rauchten. Zeitweise sass ich allein da im Kiosk und hatte
Gelegenheit, mich gründlich umzusehen. Das wäre ein Aushilfsjöbbli
für mich und MalLisa, das würde echt Spass machen...(ob wir uns
bewerben sollten? Muss das mal mit ihr besprechen.;-))
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Ausgabe Nr. 4 von der Josef-Zeitung vom Kiosk |
Spät aber nicht allzuspät machten wir
uns auf den Heimweg, Elisabeth wollte noch aufs Klo, was nicht ging, da zuwenig nobel und kein Kleingeld für das Andere, so dass sie sich etwas hektisch von uns verabschiedete und im Overdrive von dannen rauschte, wir ihr etwas perplext hinterhersahen, sie wartete nicht auf uns, was wir bedaueren konnten oder auch nicht. Die Unentwegten, die draussen an der
relativ milden Luft den Abend verbrachten, stellten sich noch kurz vor beim
Adieu sagen, aber weil ich von 8 Tagen
urban-blue-book-release-crossing in zwei Millionenstädten schon
ziemlich am Anschlag war, konnte ich mir die neuen Namen nicht mehr
merken, macht aber nichts, da wir hoffentlich nicht das letzte Mal
dort waren.
Es warten hier im OBCZ-TeddysDen schon ein schöner
Stapel toller Bücher, und wir damit hoffentlich ein paar neue LeserInnen
und vielleicht auch Mitglieder gewinnen.
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MalLisa hat Italienische Wurzeln.... |
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MalLisa und captain_fantasy |
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Unsere Elisabeth |